Primar Dr. Christof Kranewitter, MSc
Mit der Möglichkeit endovaskuläre Embolisationen durchzuführen erweitert das Bezirkskrankenhaus St. Johann sein medizinisches Spektrum um innovative und schonende Behandlungsmethoden, die Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen spürbare Erleichterung bringt – ganz ohne große Eingriffe. Damit beweist das BKH einmal mehr: Hochspezialisierte Medizin ist nicht nur Ballungszentren vorbehalten.
Anwendungsgebiete der Embolisation
Die sogenannte endovaskuläre Embolisation kommt insbesondere bei chronischen Gelenkschmerzen, gutartigen Veränderungen der Gebärmutter (Myome) sowie der Prostata (benigne Prostatahyperplasie) zum Einsatz. Ziel der Behandlung ist es, durch den gezielten Verschluss kleiner Blutgefäße die übermäßige Durchblutung in bestimmten Körperbereichen, oder gutartigen Tumoren, zu reduzieren – und damit auch die Schmerz- bzw. Beschwerdesymptomatik deutlich zu lindern. „Gerade bei Kniearthrose oder entzündlich bedingten Schulterproblemen, bei denen konservative Therapien oft an ihre Grenzen stoßen, stellt die Embolisation eine wertvolle Option dar“, erklärt Primar Dr. Christof Kranewitter, Leiter der Radiologie am BKH St. Johann.
Vorgehen beim Eingriff
Das Verfahren erfolgt minimalinvasiv unter lokaler Betäubung: Über einen kleinen Zugang, meist in der Leiste oder am Arm, wird ein dünner Katheter eingeführt. Über diesen gelangen feinste Partikel in die betroffenen Blutgefäße und verschließen diese gezielt. Der Eingriff ist schmerzarm, erfordert keine Vollnarkose und ermöglicht eine rasche Erholung.
High-Tech am BKH St. Johann
Besonders stolz ist das Team auf die neue Angiographie-Einheit mit Roboterarm, die seit Herbst 2024 in Betrieb ist. Sie ermöglicht nicht nur höchste Präzision, sondern macht das BKH St. Johann – neben der Universitätsklinik Innsbruck – zum einzigen Standort in Tirol, an dem solche Eingriffe derzeit durchgeführt werden. „Damit bieten wir unseren Patientinnen und Patienten in der Region eine Versorgung auf universitärem Niveau – wohnortnah und ohne lange Wege“, betont Prim. Kranewitter. Ein klarer Gewinn für die Region und für all jene, die auf eine moderne Schmerztherapie angewiesen sind.
Fotocredit: BKH St. Johann, Egger.