Nachhaltiges Verkehrskonzept gefordert

Verkehrsinsellösungen bringen erhebliches Chaos in Innsbruck.

Die WK-Bezirksstelle Innsbruck fordert die Stadtregierung auf, den gefassten Beschluss für das Einfahrtsverbot von der Wilhelm-Greil-Straße in die Museumstraße zurückzunehmen und fordert ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die ganze Stadt. Das beschlossene Einfahrtsverbot bedeutet, dass alle PKW, die aus den Tiefgaragen in der Wilhelm-Greil-Straße ausfahren Richtung Bozner Platz geleitet werden. Gemeinsam mit den Tiefgaragenbetreibern und Unternehmern aus der Umgebung präsentierte Bezirksstellenobfrau Regina Stanger eine Verkehrserhebung vom März 2013, die zeigt, dass der Beschluss der Stadtregierung nicht zielführend ist.

„Bereits jetzt gibt es zu Spitzenzeiten regelmäßige Staus in Richtung Bozner Platz, weshalb laut Erhebung rund 40 Prozent der aus den Tiefgaragen ausfahrenden PKW Richtung Museumstraße weiter fahren“, erklärt Regina Stanger. Das erhöhte Verkehrsaufkommen am Bozner Platz sowie die aktuellen und künftigen Großbaustellen Wilhelm-Greil-Straße, Meranerstraße und Neugestaltung Bozner Platz wirken sich auch auf die Kreuzungen Meraner Straße / Meinhardstraße sowie Wilhelm-Greil-Straße / Salurnerstraße negativ aus. Bei der Umlegung des gesamten von den Tiefgaragen ausfließenden Verkehrs ist mit einer Zunahme des Verkehrs Richtung Bozner Platz um rund 60 Prozent zu rechnen. Die vom Ingenieurbüro für Verkehrswesen Huter – Hirschhuber durchgeführte Erhebung ergibt, dass es in Richtung Bozner Platz bereits ab 150 PKW pro Stunde Staubildungen gibt. Bei einer Sperre der Einfahrt Wilhelm-Greil-Straße müssen in Spitzenzeiten mehr als 800 PKW in einer Stunde Richtung Bozner Platz abfahren.

„Dies unterstreicht, dass die Entleerung der Tiefgarage Richtung Bozner Platz nicht zu bewerkstelligen ist“, sind sich Kaufhaus Tyrol Centermanager Sebastian Schneemann und Unternehmer Peter Zelger einig. Beide fürchten, dass die Tiefgaragen aufgrund zunehmender Staubildungen weniger stark frequentiert werden, was der Wirtschaft in der Innenstadt massiv schaden wird.

Gemessen am Gesamtverkehrsaufkommen in der Museumstraße beträgt der Anteil des Verkehrs aus den Tiefgaragen lediglich 27 Prozent, was wiederum zeigt, dass die von der Stadt geplante Einfahrtssperre nicht zielführend sein wird. Vielmehr sollten alternative Möglichkeiten zur Steigerung des Verkehrsflusses in Erwägung gezogen werden. Eine davon ist die Zusammenlegung der beiden Bushaltestellen in der Museumstraße.

„Dieser unbedachte Schnellschuss verschärft das Verkehrsproblem in den umliegenden Straßen. Deshalb fordern wir die Stadtregierung auf, den Beschluss zurückzunehmen. Sinnvoller wäre es, wenn die zuständige Stadträtin ein Gesamtkonzept für den Verkehr in Innsbruck ausarbeitet und von derartigen Insellösungen Abstand nimmt. Immerhin datiert das letzte Verkehrskonzept der Stadt aus dem Jahr 1992“, gibt Stanger abschließend zu bedenken.