Das sind Kindheitserinnerungen: Stundenlanges Marillen Entkernen für Omas leckere, selbst gemachte Marillenmarmelade oder der Duft von frischem Kuchen, der durchs Haus zieht. Selbstgemacht schmeckt´s einfach am besten. Und dann natürlich noch von Oma! Wer seiner Großmutter bisher keine geheimen Tricks und Kniffe entlocken konnte, der sollte jetzt genau aufpassen.
Endlich Sommer, endlich frisches Obst! Vitaminbomben wie Marillen, Süßkirschen, Weichseln und Beeren kommen bei manchen aus dem eigenen Garten. Noch ist es allerdings ein wenig früh dafür. Bis auf Erdbeeren gibt der heimische Obstgarten noch nicht allzu viel her. Bis wir im Juli Obst aus heimischen Gefilden genießen können, gibt es aber schon tolle Alternativen. Obst- und Gemüseexperte Peter Reinstadler hat einen Stand in der Markthalle Innsbruck und weiß mehr: „Schon jetzt gibt es tolle Weichseln und Marillen aus Verona in Italien oder aus Südfrankreich. Ein sehr bekanntes Anbaugebiet ist auch die Bodenseeregion. Die Früchte von dort kommen nur wenig später. Auch Beerenfrüchte wie Himbeeren, Brombeeren, Ribiseln oder Stachelbeeren gibt es schon in toller Qualität.“ Diese Frühsorten eignen sich laut Reinstadler besonders gut zum einkochen. Sie sind besonders weich und liegen preislich günstig, sodass man leicht große Mengen für Marmeladen einkaufen kann. Ab Juli gibt es dann auch die Wachauer Marillen und die Steirischen Kirschen, genauso wie die ersten Tiroler Obstsorten aus Thaur und Umgebung.
Das Schönste, was man aus diesem Obst machen kann, ist freilich ein feiner Obstkuchen. Der Boden ist schnell selbst gebacken und ein Tortenguss aus Stärkemehl, Zucker und Fruchtsaft einfach selber gemacht. Sonst kann man natürlich auch mit fertigem Tortenguss arbeiten und diesen mit Fruchtsäften, Aromen oder Sirup verfeinern. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und ein Obstboden ist immer ein sommerlicher Hochgenuss!
Damit große Mengen Obst nicht schlecht werden, kann man sie als Marmelade einfach für den Winter haltbar machen. Auch hier klingt das Rezept denkbar simpel: Pürierte reife Früchte zum kochen bringen, ein Kilo Gelierzucker auf drei Kilo Fruchtmasse hinzugeben, kurz aufkochen, abfüllen, Gläser zwecks Vakuumbildung auf den Kopf stellen, fertig. Das Geheimnis für eine gute Marmelade ist aber Omas jahrelange Erfahrung. Tricks und Kniffe für Marmeladen-Newbies hier in der Zusammenstellung:
1. Das richtige Obst auswählen: Das Obst darf ruhig vollreif sein und auch einige Stellen sind nicht schlimm. Wichtig ist, dass es eine weiche, süße Sorte ist.
2. Alles braucht seinen Ausgleich: Schwarz und Weiß, Ying und Yang, für einen runden Geschmack sollte man auch mit einem angemessenen Anteil Säure (z.B. Zitronensaft) und einer Prise Salz abschmecken.
3. Den richtigen Gelierzucker braucht`s: 1:2 oder 1:3? Lieber etwas festere oder etwas flüssigere Marmelade? Oma empfiehlt: Den Zucker einfach halb/halb mischen um eine perfekte Konsistenz zu erhalten!
Die gute Marmelade wäre damit schon mal gekocht. Um ihr geschmacklich den letzten Pfiff zu geben, empfiehlt der Fachmann von Obst- und Gemüse Reinstadler einfach mal mit Aromen zu experimentieren „Neulich habe ich eine tolle Mischung mit schwarzem Pfeffer und Erdbeere hinbekommen. Auch die Schärfe einer Chili kann eine schöne Komponente zu süß sein. Oder Rum - der passt vorzüglich zur ein oder anderen Frucht, zum Beispiel zu Marillen. Mein Geheimtipp für Kinder: Himbeere und Banane mit einer Prise Zimt und Vanille. Das kommt super an am Frühstückstisch!“