Über 3.000 Besucher beim Tag des Wildes

Sonderbriefmarken, Ringelblumensalben, Gamsbärte und ein Hochsitz dominierten die Innsbrucker Altstadt.

Wald, Wild und Natur dominierten bei Prachtwetter die Innsbrucker Altstadt. Bezirksjägermeisterin Fiona Arnold präsentierte gemeinsam mit Landesjägermeister Anton Larcher den mehr als 3.000 Interessierten die Vorzüge der Tiroler Jagd.

„Uns geht es darum, den Menschen in der Stadt die Jagd näher zu bringen. Wir möchten die Bevölkerung über Wald, Wild und Jägerschaft informieren, denn es geht um ein gemeinsames Miteinander in der Natur“, erklärte Bezirksjägermeisterin Fiona Arnold. Der Tag des Wildes bot für jeden Geschmack die richtigen Häppchen: Kulinarisch versorgten die Wirte vom Verein Tiroler Wirtshauskultur die hungrigen Mäuler. Für Schnäppchenjäger gab es jede Menge Accessoires zu kaufen. Fans von traditioneller Mode kamen bei der Modenschau von Astri und Sportalm voll auf ihre Kosten. Models waren die Tiroler Jägerinnen und Jäger höchstpersönlich. Das traditionelle Handwerk wie etwa das Messer machen, das „Auslassen“ von Murmeltieröl, das Federkiel sticken oder das Gamsbart binden kam während des kurzweiligen Tages auch nicht zu kurz. Bei Messermacher Richard Kapeller standen viele Jäger und sonstige Messer-Besitzer Schlange, um ihrem Messer vom Meister persönlich wieder den richtigen Schliff zu verleihen. Künstlerisch ging es bei der Jagdscheibenmalerei oder den Hirschen und Gemsen aus Filz sowie dem Jagdschmuck zur Sache. Die Kleinen konnten sich beim Kinderwald austoben oder vom Hochsitz aus etwas Weitblick genießen. Nicht fehlen durften die Jagdhornbläsergruppen aus Tirol und Bayern sowie der Imster Jägerchor und die Tiroler Jagdhundestaffel. Erstmals wurde auch eine Nachsuche-Station aufgebaut, bei der Jäger darüber informierten, welche Aufgaben der Hund im Wald hat und wie er ein Wildtier stellt.

Auf großes Interesse bei den Passanten stießen die Teleskope von Swarovski Optik, mit denen man die Sonnenanbeter auf der Nordkette dank 35-facher Vergrößerung des Spektivs erkennen konnte. Die Österreichische Post wartete mit einer Überraschung auf. Beim Tag des Wildes wurde vor Ort eine Sonderbriefmarken-Serie mit Wildtieren präsentiert.

Auf der Bühne direkt unter dem Goldenen Dachl erzählte Tierschutz-Ombudsmann Dr. Martin Janovsky, wie man sich im Wald verhalten soll und warum man in Tirol einen Luchs oder Wolf in freier Natur nicht zu Gesicht bekommt. Die Tiroler Jägerinnen präsentierten traditionelle Hausmittel und Kräuter aus Tirol wie etwa Balsam mit Murmeltierölen, Gams- oder Ringelblumen-Seifen.

Ausflug in die Praxis
Nach dem bunten Veranstaltungsauftakt am Samstag, haben die Besucherinnen und Besucher am Sonntag die Möglichkeit, gemeinsam mit den Innsbrucker Jägerinnen und Jägern ihre Reviere zu besuchen. Bei diesem „Hoangascht“ erzählen die Waidmänner und Waidfrauen von 11 bis 15 Uhr über ihren vielfältigen Tätigkeitsbereich. Dazu erhalten Interessierte wertvolle Informationen zum Thema Wild und Wald.

Zu besuchende Reviere:

-          Grüner Boden (Hofwald)                     -          Höttinger Bild (Hötting)
-          Rosnerweg/Abzweigung Arzleralm     -          Sonnenburgerhof (Bergisel)
-          Tantegert (Mittelstation Iglerbahn)     -          Hoferbodenweg/Kreuzung im Wald (Igls)


Aufgaben des Tiroler Jägerverbandes
Den Tiroler Jägerverband TJV bilden alle Jägerinnen die eine Tiroler Jagdkarte besitzen. Der Jagdbezirk Innsbruck-Stadt hat ca. 600 aktive Jägerinnen, umfasst eine Größe von rund 10.500 ha und verfügt über zwei Hegebezirke mit 10 Revieren. Mit rund 18 Prozent ist das tirolweit der Bezirk mit dem höchsten Frauenanteil. Das Aufgabenspektrum der Tiroler Jägerschaft ist sehr breit gefächert. Zu den Pflichten des Jägerverbandes gehören unter anderem die Förderung der Jagd und das Ausbilden von Jägern und Jagdaufsehern. Neben der nachhaltigen Regulierung des Wildbestandes, zählt vor allem auch die sogenannte „Hege“, die Pflege und Fütterung der Wildtiere in nahrungsarmen Jahreszeiten, zu einer wichtigen Tätigkeit der Jägerinnen. Die Erhaltung eines gesunden Waldes liegt jedoch in der Verantwortung aller – der Jägerschaft und den Waldbesuchern gemeinsam.

 

Alle Fotos: Die Fotografen

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