Türen schließen, Bahn fährt ab! Hungerburgbahn eröffnet

In20 Minuten vom Trubel der Stadt in die Natur
Innsbruck, 1. Dezember 2007: Zwei Jahre nach dem Spatenstich wurde die Hungerburgbahn neu heute mit einem großen Showevent eröffnet. Für die Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach als Eigentümervertreterin ist die Fertigstellung eine Sternstunde für die Stadt Innsbruck mit neuen Impulsen für den Tourismus und zugleich ein großer Nutzbringer für die Bevölkerung: „Die Hungerburgbahn stellt nicht nur eine Freizeiteinrichtung dar, sondern dient vor allem auch für die ständig zunehmende Wohnbevölkerung auf der Hungerburg als Nahverkehrsmittel.“

Zukunftsweisende Standseilbahn und Architektur
Die Bahnen der Nordkette sind weiterhin im Besitz der Stadt Innsbruck, werden aber vom privaten Betreiber Nordpark Errichtungs- und Betriebs-GmbH geführt. Darüber, dass das gewählte Privat Public Partnership-Modell für das Projekt die beste Lösung ist, sind sich Dr. Hans Peter Haselsteiner (Strabag SE), Michael Seeber (Leitner GmbH) und Bürgermeisterin Hilde Zach einig. Für Seeber ist die Hungerburgbahn als umweltfreundliche Verbindung von Stadt und Naherholungsgebiet ein Musterbeispiel von moderner, visionärer Technologie. Seeber ist überzeugt, dass die Bahn wird nicht nur dem Tourismus sondern vor allem auch den Bewohnern der Stadt zu Gute kommt.

Nachdem die Hungerburgbahn nicht mit anderen Bahnen vergleichbar ist, war die Ausführung eine besondere Herausforderung für den Seilbahnbauer: „Während die Anlage beim Congress nahezu eben startet, verläuft sie von der Weiherburg zur Station Alpenzoo in sehr steilem Gelände bis zur Station Hungerburg. Wir haben eine hydraulische Neigungseinrichtung für die Kabinen der beiden Wagen entwickelt, die sicherstellt, dass die Fahrgäste die Unterschiede während der Fahrt nicht bemerken und in allen Stationen bequem aus einem horizontalen Wagen ein- und aussteigen können“, erklärt Seeber. Weiters war es aufgrund der Trassenführung, die vom flachen Bereich in einen sehr steilen Bereich übergeht, notwendig, das Seil über Seilrollen im Bereich der Geleise niederzuhalten. Diese Neuentwicklung ist weltweit erstmals auf dieser Anlage eingesetzt worden.

Strabag-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Peter Haselsteiner zeigt sich von der Bauausführung der einzelnen Stationen sehr beeindruckt und sieht darin eine zukunftsweisende Architektursprache. „Besonders stolz sind wir als STRABAG auf den sorgsamen und sensiblen Umgang mit der besonderen Baumann-Architekur der Gebäude auf der Hungerburg und der Seegrube. Diese wurden nicht nur bewahrt, sondern teilweise sogar wiederhergestellt, dennoch werden sie modernsten Anforderungen gerecht. Schon jetzt findet dieses herausragende Innsbrucker Projekt internationale Beachtung, sei es aus technischen oder touristischen Aspekten: Österreichisches Know How ist international gefragt.“

Bei den vier Stationen Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg wurde von Stararchitektin Zaha Hadid, die für die gesamte Architektur verantwortlich zeigt, das Zusammenspiel von zwei kontrastierenden baulichen Elementen gewählt: hell lackierte Glas-Dachschalen wölben sich über eine Sichtbetonlandschaft. Hadid: „Die freie Form der Dachtragflächen nimmt Bezug auf die regionalen landschaftlichen Phänomene wie Eis- oder Schneelandschaften. Durch den Kontrast der Materialoberflächen wird der Eindruck des Schwebens und der Leichtigkeit dieser frei stehenden Schalenkonstruktionen unterstützt.“

Impulse für Stadt erwartet
Für TVB-Obmann Dr. Hubert Klingan stellen die Bahnen ein weiteres touristisches Highlight für die Bewerbung von Innsbruck als Hauptstadt der Alpen dar. Die Möglichkeit, die Gäste innerhalb weniger Minuten vom Goldenen Dachl über die Hungerburg bis in hochalpines Gelände auf das Hafelekar zu bringen, bedeutet ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Städten der Alpen. Neben dem touristischen Nutzen der Bahn erwartet sich der Innsbrucker Vizebürgermeister, Dr. Christoph Platzgummer, durch das neue Kombiticket auch steigende Besucherzahlen für den Alpenzoo. Das Ticket beinhaltet neben der Fahrt mit der Hungerburgbahn und dem Alpenzoo-Eintritt auch das Gratis-Parken in der City- oder Congressgarage. Dadurch soll die abenteuerliche Fahrt mit dem Auto zum Alpenzoo der Vergangenheit angehören. Auch das Freizeitticket wurde für Platzgummer durch die Integration der Hungerburgbahn enorm aufgewertet.

Konzessionär DI Martin Baltes freut sich, dass nach den vielen Versuchen zur Erneuerung der Hungerburgbahn mit dem jetzt realisierten Projekt der große Wurf gelungen ist. Er ist überzeugt, dass die Hungerburgbahn die Erwartungen an ein modernes und spektakuläres Verkehrsmittel erfüllen wird. „Die Bahn wird schon bald eine Einrichtung sein, die für Einheimische nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist.“

Nordpark-Geschäftsführer Thomas Schroll ist glücklich über das gelungene Projekt und freut sich, eine prestigeträchtige Bahn als Betreiber zu übernehmen. „Der Abschluss der Bauarbeiten für das Projekt ist gleichzeitig der Start für ein weiteres – sehr erfolgreiches – Kapitel der Bergbahnen für die Stadt Innsbruck. Türen schließen, Bahn fährt ab, heißt es ab nun für Einheimische und Gäste“, stimmt sich Schroll auf den Betrieb ein. Dieser beginnt am 2. Dezember.