2 Jahre Corona: Lebensmittelhandel fordert Schluss mit Benachteiligung

Maskenpflicht soll auch im Lebensmittelgeschäft fallen

Am 25. Februar 2020 gab es in Innsbruck Österreichs ersten positiven Coronafall. Seither ist viel passiert und beschlossen worden, darunter auch die Maskenpflicht. Am 5. März fällt diese in weiten Bereichen des täglichen Lebens. So ist im gesamten Handel der Einkauf ohne Maske möglich – mit Ausnahme der Branchen Lebensmittelhandel, Tankstellen und Postpartner. Für Stefan Mair, Obmann des Tiroler Lebensmittelhandels eine untragbare Ungleichbehandlung.

Im Lebensmittelhandel besteht nach aktueller Ankündigung auch über den 5. März hinaus die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen – für KundInnen wie für MitarbeiterInnen. „Es gab bisher im Lebensmittelhandel weder irgendwelche Cluster noch Informationen über vermehrte Ansteckungen. Aus epidemiologischer Sicht ist daher nicht nachvollziehbar, warum die Maskenbefreiung im Lebensmittelhandel nicht möglich sein soll. Zudem ist die Verweildauer für den täglichen Lebensmitteleinkauf im Geschäft erheblich kürzer als in anderen Branchen“, zeigt sich der Sprecher des Tiroler Lebensmittelhandels verärgert. „Zu Beginn der Pandemie hat man unsere MitarbeiterInnen österreichweit beklatscht und jetzt werden sie maximal noch von den KundInnen mitleidig belächelt.“ Denn die psychische und körperliche Belastung, denen die tausenden MitarbeiterInnen seit nun mehr als zwei Jahren täglich ausgesetzt sind, ist enorm. Denn das Tragen der Masken ist auf Dauer sehr belastend und ermüdend.

Bislang disziplinierte Mitarbeit
Der Lebensmittelhandel hat bislang alle Sicherheitsmaßnahmen der Bundesregierung diszipliniert mitgetragen. Nur dank der Übernahme von Logistik und Verteilung der Masken im Rahmen der Einführung der Maskenpflicht – erste Masken wurden gratis ausgegeben und in weiterer Folge zu Selbstkosten verkauft – konnten die ersten von der Bundesregierung verkündeten Maßnahmen auch umgesetzt werden. Im Rückblick scheint dies eine der erfolgreichsten Maßnahmen der Pandemiebekämpfung gewesen zu sein Die MitarbeiterInnen in den Lebensmittelgeschäften tragen seit nahezu 22 Monaten durchgehend Maske, über viele Monate hinweg die FFP2-Masken.

Gründe nicht nachvollziehbar
Ein Einkauf im Lebensmittelhandel ist weder so zeit- noch so beratungsintensiv, wie es in anderen Branchen der Fall ist. Es sei daher weder den KundInnenn noch den MitarbeiterInnen schlüssig zu erklären, dass in anderen Branchen keine Maske mehr getragen werden muss, während im Lebensmittelhandel der Mund-Nasen-Schutz aber weiterhin verpflichtend ist. „Es ist einfach absurd, besonders in großen Einkaufszentren, wo oft ein fließender Übergang von allgemeinen Handelsflächen zum Lebensmittelhandel besteht“, erklärt Mair. „Wir fordern den Gesundheitsminister auf, die Maskenpflicht für alle Händler in Österreich zu beenden und somit für Transparenz und Fairness bei dieser Maßnahme zu sorgen.“