90 Jahre Innsbrucker Nordkettenbahnen!

Der Start des Alpintourismus in Tirol.

Eine beispiellose Erfolgsgeschichte nahm vor 90 Jahren, am 8. Juli 1928, ihren Anfang: Die Innsbrucker Nordkettenbahnen gingen in Betrieb. Sie zählen auch heute noch zu den touristisch wichtigsten Zugpferden Tirols. Die Nordkette hat sich zu einem der modernsten Erholungsgebiete des Bundeslandes entwickelt und zählt mittlerweile zu den führenden internationalen Ausflugszielen im Alpenraum. Seit jeher verbinden die Inns-brucker Nordkettenbahnen - das Tor zum größten und ältesten Naturparks Österreich - die Stadt Innsbruck mit der Bergwelt des Karwendels. Das Jubiläum wurde am 8. Juli 2018 mit einem Fest auf der Nordkette  gebührend gefeiert und neben einem Blick in die Vergangenheit wurde dabei auch in die Zukunft geschaut.

Alpinarchitektur, die Tradition und Moderne vereint
Im Juli 1927 begann der Bau der Nordkettenbahnen. Der Materialtransport stellte eine enorme Herausforderung dar. Dieser wurde entweder mit Trägern, die mit bis zu 90 Kilogramm Material zweimal täglich von der Hungerburg auf die Seegrube gegangen sind oder mit einer Bauhilfsseilbahn sowie Fallschirmen bewältigt. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs der Stadt Innsbruck, ging der junge Innsbrucker Architekt Franz Baumann als Sieger hervor. Er schuf mit den Stationen der Nordkettenbahnen ein Werk, das sein Durchbruch wurde und das Stadtbild bis heute prägt. Die drei Stationen Hungerburg, Seegrube, Hafelekar sind denkmalgeschützt und ein Meisterstück alpiner Architektur. Am 8. Juli 1928 wurde die erste Teilstrecke von der Hungerburg auf die Seegrube eröffnet. Knapp zwei Wochen später - am 21. Juli 1928 - wurde die Hafelekar-Bahn in Betrieb ge-nommen. Die Nordkette, die von nun an von der Stadt bis hinauf zum Hafelekar mühelos mit den Bahnen erreichbar war, erfreute sich ab diesem Zeitpunkt zunehmend großer Beliebtheit. Im Laufe der Zeit gab es technische Adaptierungen und Investitionen; bei-spielsweise 2006 mit einer neuen Pendelbahn. 2007 setzten die Innsbrucker Nordketten-bahnen ein weiteres Mal ein Zeichen in Sachen Alpinarchitektur. Auf neuer Trasse und mit avantgardistischen Stationen von Stararchitektin Zaha Hadid wurde die Hungerburgbahn gebaut und weltweit Aufsehen erregt.

Bewegte Zeiten auf der Nordkette
Für die Innsbrucker war die Nordkette besonders ab den 1950er-Jahren der erste Anlaufpunkt in Sachen Freizeitgestaltung. Ob zur sportlichen Betätigung oder zur Erholung – mit ihren vielfältigen Angeboten und Veranstaltungen war und ist die Nordkette Abenteuerspielplatz, Naherholungsgebiet und Ausflugsberg zugleich. Zudem zählen die Innsbrucker Nordkettenbahnen heute zu den führenden Ausflugszielen Europas. Das alpin-urbane Zusammenspiel ist weltweit einzigartig. „Die Innsbrucker Nordkettenbahnen sind ein unverzichtbarer Impulsgeber und Wirtschaftsmotor für die gesamte Region. Darüber hinaus sehen wir es neben unserer Transportleistung als wesentliche Aufgabe, unseren Gästen ein umfangreiches Tourismusangebot sowie einzigartige Bergerlebnisse zu ermöglichen.“, betont Nordkettenbahnen-Geschäftsführer Thomas Schroll. Auch Bürgermeister Georg Willi freut sich, dass „Einheimische wie auch Gäste seit nunmehr 90 Jah-ren bequem und sicher auf bis zu 2.256 Meter Seehöhe gelangen. So ermöglichen die Nordkettenbahnen eine Traumkulisse über den Dächern der Stadt sowie den Ausblick in den größten Naturpark Österreichs, den Naturpark Karwendel.“ Für das neue Stadtoberhaupt sind die Nordkettenbahnen inklusive Hungerburgbahn eine wichtige Infrastruktur der Stadt Innsbruck, die nicht mehr weg zu denken ist.

Geburtstagsfest mit positivem Blick in die Zukunft

Ihr 90-jähriges Bestehen feierten die Nordkettenbahnen bei gemütlichem Beisammensein auf den Hütten und den Restaurants der Nordkette. Mit traditionellen Schmankerln und Live-Musik wurde der Nordkette Bergsommer eingeläutet. Mit gefeiert haben die Gastrobetriebe Hitt & Söhne Hungerburg (860 m), Arzler Alm (1.067 m), Umbrüggler Alm (1.123 m), Restaurant Seegrube by DoN (1.905 m) und Karstube (2.256 m). Im Zuge der Feierlichkeiten blickte Geschäftsführer Thomas Schroll auch in die Zukunft: „Seilbahnen sind ein elementarer Baustein, wenn es um die Zukunft des Tourismus im alpinen Raum geht. Die Innsbrucker Nordkettenbahnen sind eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen in Tirol. Für die touristische Entwicklung in Innsbruck und die Sicherung von Arbeitsplätzen werden sie auch in Zukunft unverzichtbar sein.“

Jubiläumsführungen bis Herbst
Passend zum 90. Geburtstag geht es mit verschiedenen Jubiläumsaktionen von Anfang Juli bis Anfang November auf eine Reise durch die Zeit. Ob Geschichte, Kunst oder Kulinarik – für jeden Nordkette-Besucher ist etwas dabei. Ein besonderes Highlight sind die Sonderführungen, die in Zusammenarbeit mit Per Pedes Stadtführungen angeboten werden. Spannende Details über den Bau der Nordkettenbahnen und weiteren alpinistischen, technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften werden verraten. Die Touren starten jeden Freitag bis einschließlich 26. Oktober 2018 um 16:30 Uhr beim Congress Innsbruck und enden um 19:00 Uhr beim gemütlichen Ausklang auf der Seegrube. Die Führungen sind kostenlos, für die Bahnfahrten gelten die regulären Bahntarife (Freizeitticket Tirol und Innsbruck Card sind gültig).