Aktionstage 2022 - Weniger ist mehr wert!

Mit der Markthalle Innsbruck nachhaltige Wege gehen.

Im Rahmen des Projektes „Feed´ÌNN“ – initiiert vom Österreichischen Institut für nachhaltige Entwicklung (ÖIN) gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und dem Institut für Geografie der Universität Innsbruck – finden von 18. bis 19. März rund um die Innsbrucker Markthalle erstmals Aktionstage zum Thema Müllvermeidung statt. Begleitet von einem spannenden Rahmenprogramm werden KundInnen unter Mitarbeit der HändlerInnen darüber informiert, wie man die Verpackung beim Einkauf deutlich reduzieren kann.

Einkaufen in der Markthalle bietet hinsichtlich Beratung, Saisonalität, Regionalität, Qualität und vor allem Frische viele Vorteile. Dazu kommt, dass man meist nicht mehr einkaufen muss, als man braucht, weil es viele Produkte in einzelnen Stückzahlen gibt. Positiv für die Umwelt ist auch, dass das Thema Verpackung beim Einkauf in der Markthalle deutlich nachhaltiger ist als im Supermarkt. Doch auch hier geht es natürlich nicht ganz ohne. „Während der Aktionstage soll in einem Zusammenspiel der KundInnen mit unseren Händlerinnen aufgezeigt werden, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt, Verpackungsmaterial einzusparen“, erklärt die Marktleiterin Edith Ettlmayr. Am effektivsten ist es, wenn die KundInnen zum Einkauf bereits eigene Mehrwegbehältnisse, Einkaufstaschen, Körbe oder Kistchen mitbringen. Es werden vorhandene Holzkisten, Kartons und andere Behältnisse, die schon in Gebrauch waren, zur Wiederverwendung angeboten. Zusätzlich werden an den Ständen Stofftaschen zum Verkauf angeboten. „Es ist mir ein großes Anliegen, mit der Markthalle als zentraler Lebensmittelversorger in der Stadt Bildungsräume zum Thema Essen und Ernährungssysteme zu schaffen“, erklärt Ettlmayr. „Aus diesem Grund wird es während der Aktionstage ein spannendes Programm vor und in der Halle geben. Freitag von 10 bis 16 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.“

Rahmenprogramm für Jung und Alt
Gezeigt werden unter anderem Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln, zu passender Verpackung für längere Haltbarkeit und beispielsweise der richtige Einsatz von Bienenwachstüchern. Auch wie man bereits benutzte Gefäße nach speziellen Hygienestandards wieder einsatzbereit macht, oder wie aus Verpackungsresten Pflanzgefäße hergestellt werden können. Die IKB ist mit einem Infotisch zum Thema Abfallberatung vor Ort. Am Freitag findet um 11.30 Uhr ein Workshop statt, wie man am besten Reste verwertet und verkocht. Eine kleine Ausstellung informiert zu Mikroplastik allgemein und in den Böden der Nordkette. Das Stadtmagistrat organsiert ein Abfallspiel und ein Quiz für Kinder und Erwachsene und auch das städtische Referat „Lebensmittelaufsicht – Marktwesen“ (Marktamt), das seit 2021 in der Markthalle zu finden ist, öffnet seine Türen. Dort werden die vielfältigen Aufgaben und Serviceleistungen des Amtes hinsichtlich Lebensmittelhygiene und -sicherheit erklärt. Ebenso präsentiert die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) – als Eigentümerin der Markthalle – ihre Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit und stellt bereits umgesetzte ReUse-Projekte vor. „Als Immobilienunternehmen der Stadt haben wir neben einer ökonomischen ebenso eine gesellschaftliche Verantwortung. Nachhaltiges Handeln ist deshalb umso mehr gefordert, weswegen wir auf die Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten bei unseren Entscheidungen besonderen Wert legen“, erläutert Leandra Jänicke MSc, Bereichsleiterin CSR und Nachhaltigkeitsmanagement.

Mit Feed´INN Bewusstsein schaffen
„Mit dem Projekt Feed´INN möchten wir Begegnungs- und Handlungsräume in Innsbruck schaffen“, erklärt Projektleiterin Dr. Ute Ammering vom Österreichischen Institut für nachhaltige Entwicklung (ÖIN). „Akteurinnen und Akteure, die für nachhaltige Abläufe städtischer Ernährung eine Rolle einnehmen, sollten effizient miteinander vernetzt werden. Dabei geht es um Bewusstseinsbildung unter KonsumentInnen, aber auch im Stadtmagistrat und um die Förderung von Kooperationen für die Nutzung von Ressourcen.“ Mag. Dr. Elisabeth Meze, MSc, Leiterin der Geschäftsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Innsbruck, weist auf die Dringlichkeit der Abfallreduktion hin: „In Österreich landen im Durchschnitt 60 Kilogramm einwandfreie Lebensmittel im Müll. Gleichzeitig verursachen wir pro Kopf einen Verpackungsmüll von über 200 Kilogramm pro Jahr. Um der Bevölkerung dabei zu helfen, diese gigantische Abfallmenge zu reduzieren, unterstützt die Stadt Innsbruck selbstverständlich die Aktionstage Müllvermeidung und Nachhaltigkeit in der Markthalle Innsbruck. Denn nicht nur Lebensmittel sind kostbar, auch Verpackungen haben einen Wert und dürfen nicht sinnlos verschwendet werden.“