Dritter Tiroler Standort für HANDL TYROL

Haiming im Konsens mit Gemeindeführung und -bürgern fixiert.

HANDL TYROL ist auf der Suche nach einem weiteren Produktionsstandort im Gemeindegebiet von Haiming fündig geworden und der Gemeinderat hat sich bei der Sitzung vom 16. Juli 2015 mit 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung für die Ansiedlung des Tiroler Familienunternehmens ausgesprochen. Nach mehrwöchigen Gesprächen und Prüfung verschiedener Varianten ist man zu einer grundsätzlichen Lösung gekommen. „Im Zuge der Masterplanung, die im Frühjahr 2014 begonnen wurde, zeichnete sich ab, dass die Kapazitäts- und Bebauungsgrenzen in Pians und Schönwies erreicht sind. Dadurch war klar, dass für ein weiteres gesundes Unternehmenswachstum die Produktionsstrukturen verändert werden müssen“, erklärt Handl Tyrol Geschäftsführer Karl Christian Handl. Unter seiner Federführung wurden verschiedene Standorte im Tiroler Oberland geprüft und man ist schlussendlich in Haiming gelandet. Durch den zusätzlichen Standort kann das gesamte Unternehmen nun entsprechend umstrukturiert bzw. erweitert werden.

Der Unternehmenshauptsitz wird nach wie vor in Pians sein. Dort wird die Rohwurstproduktion sowie die Kleinserien und Manufaktur-Spezialitätenproduktion sein. Am aktuellen Logistikstandort in Schönwies ist das zentrale Lager mit Verpackungsdienstleistungen geplant und am Südtiroler Standort in Naturns wird weiterhin der Südtiroler Markenspeck hergestellt. Am neuen Standort werden die Tiroler Speckspezialitäten produziert. Dieser Standort wird auf künftige Anforderungen im Bereich Produktionsabläufe und -prozesse, optimale Mitarbeiterbedingungen und und Hygienestandards für den Export außerhalb Europas ausgerichtet sein. Bei Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen wird auch ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz, Ökologie und Wohlbefinden für unsere Mitarbeiter gelegt werden.

Nach ersten konstruktiven Gesprächen mit der Gemeindeführung von Haiming und der Besichtigung der freien Flächen im Gewerbegebiet im Bereich des sogenannten Forchet kam es zu Widerständen und Bedenken seitens der Bürgerinitiative. Für Karl Christian Handl und die Familie Handl ist ein Konsens mit der Bevölkerung sehr wichtig, weshalb er in intensiven Gesprächen mit Vertretern der Initiative sowie der Gemeindeführung eine Alternativvariante in Haiming prüfte. Bei dieser Variante handelt es sich um ein Grundstück südlich der Bundesstraße zwischen Haiming und Ötztal Bahnhof. Das Grundstück befindet sich im Besitz der TIWAG und hat eine Größe von circa 10 Hektar. Die Gespräche über den Ankauf dieser Fläche von der TIWAG laufen bereits und sind sehr positiv und vielversprechend. „Ein jetzt lösbares Problem stellt die 220kV-Leitung dar, die momentan mitten durch das Grundstück verläuft. Die Verlegung der Strommasten ist jedoch sehr kostspielig“, erklärt Handl-Tyrol-Geschäftsführer Karl Christian Handl.

Petra Hofmann
und Alexandra Harrasser, die mit der Unterstützung von zahlreichen Haimingerinnen und Haimingern und der Bürgerinitiative „Schützt das Forchet“ Unterschriften für eine Volksbefragung zu einer Alternative anstelle einer Ansiedlung von HANDL TYROL im Forchet sammelten, sind mit der Lösung zufrieden: „Die Gesprächs- und Problemlösungskultur der Firma Handl war sehr positiv und unsere Bedenken wurden ernst genommen. Der Forchetwald als Naturjuwel und Naherholungsgebiet bleibt erhalten. Wir  glauben, dass das Projekt am neuen Areal nun für HANDL TYROL, die Haiminger Bevölkerung und die Haiminger Natur positiv umgesetzt werden kann.“ Auch Haimings Bürgermeister Josef Leitner zeigt sich stolz darüber, dass sich mit HANDL TYROL „ein Paradeunternehmen, das international sehr erfolgreich ist, in Haiming ansiedelt. Dass wir nun ein Projekt finden konnten, das auch die kritischen Stimmen in Haiming verstummen lässt, ist natürlich besonders erfreulich.“

Das Projekt wird nicht nur im Einklang mit der Bevölkerung sowie den Gemeinde- und Behördenvertretern sondern auch im Einklang mit der wertvollen Tiroler Natur umgesetzt. „Schon alleine deshalb, weil sich unsere Tiroler Spezialitäten auch aufgrund der intakten natürlichen Tiroler Umgebung in ganz Europa verkaufen lassen und wir damit auch erfolgreich sind“, so Karl Christian Handl. Im Zuge des Projektes wird in jedem Fall darauf geachtet, dass Technik und Ökologie bestmöglich miteinander harmonieren.

Der weitere Fahrplan sieht jetzt die Projektierung und Planung inklusive aller Einreichungen bei den Behörden sowie die Fixierung der Verlegung der Strommasten bis Ende des Jahres vor. Der Baubeginn ist mit Ende 2016 geplant und die Inbetriebnahme mit Produktionsbeginn soll im Frühjahr 2018 erfolgen. In der ersten Produktionsstufe werden im 2-Schicht-Betrieb rund 250 Mitarbeiter am neuen Standort beschäftigt. Im Endausbau werden mehr als 350 Mitarbeiter Arbeit finden.