"Freie Software" immer mehr im Vormarsch

Sozial- und Wirtschaftsprojekte werden vielfach durch OpenSource umgesetzt

Mit Transparenz und Innovationskraft gewinnt Open Source Software – wie Linux oder der Browser Firefox - weltweit Marktanteile und somit auch in Tirol immer mehr an Bedeutung. "Für viele Nutzer ist das erste Argument für die Verwendung von Open Source der Preis, denn Open Source Software ist meist kostenlos. Dass der eigentliche Innovationsmotor in der Offenheit des Softwarecodes liegt, ist den Usern oft gar nicht bekannt," erklärt der Fachgruppenobmann der Fachgruppe UBIT, Dipl.-Inform. Christoph Holz. Denn Programmierer können die "fremde Software" beliebig weiterentwickeln. Dies führt zu einer ungeahnt rasanten Entwicklungsgeschwindigkeit, da an einem Projekt auf der ganzen Welt verstreut schon einmal hunderte Programmierer arbeiten.

Wer in seinem Unternehmen Open Source Software nutzt macht sich damit unabhängig von einem bestimmten Hersteller.  Das Prinzip der Offenheit führt im allgemeinen zu einer raschen Identifikation und Behebung von Fehlern.

Klassische Softwareentwicklung mit ihren Produkten ist noch dem Paradigma der industriellen Produktion verhaftet. Ihre Flexibilität macht Open Source Software in der Wissensgesellschaft zu einem Treiber für hochqualifizierten Dienstleistung, die auch von vielen der über 1400 Tiroler IT-Firmen erbracht werden.

Im Rahmen des 1. Tiroler OpenSource Days diskutieren Tiroler IT-Unternehmer mit Experten diverser OpenSource Projekte die Zukunft der "freien Software".

Beim Erdbeben in Haiti war ein OpenSource Projekt von großer Bedeutung - OpenStreetMap (www.openstreetmap.org)." Damit Hilfslieferungen trotz der schlechten Landkarten im Erdbebengebiet in Haiti möglich wurden, erstellten Freiwillige auf der ganzen Welt innerhalb kürzester Zeit Straßenkarten mit Hilfe von Satellitenfotos," beschreibt Dipl.-Ing. Wolfgang Wasserburger von OpenStreetMap Österreich. Dies erleichterte den Helfern vor Ort schnellstmöglich in die jeweils betroffenen Gebiete vordringen zu können.

Im Unterschied zu Google Maps ist OpenStreetMap eine freie Landkarte der ganzen Welt. Die OpenStreetMap-Karte kann von jedem bearbeitet, eingesetzt, kopiert und weiterverbreitet werden, auch zu kommerziellen Zwecken. Daher können anders als bei Google Maps auch später keine Lizenzgebühren eingeführt werden.

In Österreich ist derzeit auf Basis von OpenStreetMaps eine eigenes Landkartensystem für Blinde im entstehen.