Ganzjahresmodell am Baugewerbe scheitert an gesetzlichen Rahmenbedingungen:

Bioenergiewerk als Attraktion für Einheimische und Touristen:

Nach einjähriger Bauzeit wird das BioMasseHeizKraftWerk der Firma Binder Holz am 18. März 2005 eingeweiht. Turbine und Generator erzeugen seit Oktober 2004 Ökostrom und Fernwärme, die Holzbriketts- und Pelletsproduktion läuft ebenfalls seit Herbst. Die Adaptierungen des Werks für eine touristische Nutzung sowie für Konzerte, Events, Seminare und Ausstellungen konnten nun abgeschlossen werden. Auf einer Fläche von knapp 4.000 Quadratmetern und 54.424 Kubikmeter umbauten Raum wurde das bis dato einmalige und modernste Projekt seiner Art umgesetzt. Die Investitionskosten des rund 70 Meter langen und durchschnittlich 20 Meter hohen “FeuerWerks” belaufen sich auf etwa 30 Millionen Euro.

„Die Verwertung der vor Ort anfallenden Sägenebenprodukte wie Rinde oder Sägespäne zur Erzeugung von Fernwärme, Ökostrom und in weiterer Folge eine damit betriebene Briketts- und Pelletsproduktion, stellte für unser Unternehmen eine große Herausforderung dar“, erklärt Hans Binder die Beweggründe für das im Herbst 2003 projektierte BioMasseHeizKraftWerk. Die Skepsis seitens der Touristiker und Bevölkerung konnte nach erfolgter Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs wesentlich gemindert werden, da dieser das BioMasseHeizKraftWerk gut in die Landschaft integrierte. Als Siegerprojekt ging jenes von Architekt DI Helmut Reitter hervor, der in der Beschreibung das Projekt als „geballte ökologische Intelligenz“ bezeichnete. „Wir haben bewusst darauf geachtet, dass die für das Werk notwendigen geballten Baumassen nicht versteckt werden. Denn das FeuerWerk ist neben den touristischen Infrastrukturen im Zillertal eine zusätzliche Attraktion“, so DIHelmut Reitter. Der Architekt legte deshalb die einzelnen Baukörper in einem kompakten Quadrat an, sodass jede einzelne Funktion von außen gut sichtbar erscheint.

Im ersten Schritt, der Entrindung, werden die Sägenebenprodukte über ein Förderband zum sogenannten Schubboden transportiert. Der Schrägförderer bringt dann die Rinde in das rote Kesselhaus, wo die Verbrennung stattfindet. Im daneben liegenden anthrazitfarbenen Sichtbetonblock produzieren die Turbine bzw. der Generator Ökostrom. Das Herz der Anlage bildet ein gläserner Würfel, in dem die Abgase gewaschen werden. Damit wird die Botschaft „Wir haben nichts zu verbergen“ treffend beschrieben.

Neben den Silos für die Sägespäne sowie der Trocknungsanlage befindet sich der wohl markanteste Bauteil des FeuerWerk. Während über mehrere Geschosse die Pelletsproduktion integriert ist, „schwebt“ in 16 Metern Höhe ein innovativer Holz-Glasbau. Dieser bietet auf 55 x 18 Metern Platz für einen Seminarraum für 200 Personen, einen von Landschaftsarchitekt Günter Vogt gestalteten Dachgarten sowie eine nach Süd-Südwest gerichtete SichtBAR, wo Gastronomie mit heimischen Produkten geboten wird. Sämtliche Innenbereiche sind mit Zirbenholz und Räuchereiche veredelt. Gutes akustisches Design sowie Konferenzausstattung auf dem neuesten Stand der Technik sollen für Lesungen, Vorträge und Konzerte die benötigte Infrastruktur bereitstellen.


Erlebnis Holz – Für Touristen und Einheimische

Den Einstieg in die Welt des Holzes bietet den Besuchern ein Kurzfilm mit dem Titel “HolzLeben”. Dieser führt die Geschichte des Holzes auf innovative und lehrreiche Weise vor und schafft Neugierde auf den ErlebnisWeg. “Wir wollen unseren Gästen das Thema Holz näher bringen und die Vielfältigkeit dieses Naturproduktes vor Augen führen”, so Andrea Binder zur Idee. Sie ist eigens für die Bewerbung bzw. Vermarktung des FeuerWerk zuständig. Der ErlebnisWeg führt in Begleitung eigener kleiner Computer in sechs verschiedenen Sprachen durch Generator- und Turbinenraum, Kesselhaus und Abluftreinigung. Auf 16 Screens erhält der Besucher wichtige Informationen über CO2-Emissionen, Klimaveränderung oder Alternative Energien. Der Weg führt auch in den Bereich der Pelletsproduktion mit Bandtrockner, Pressanlage und Silos.

ErlebnisWeg – Konzept und Realisierung: das Projektteam Hannes Senfter, Hans Augustin, Lois Hechenblaikner / Filmatelier Fahrngruber&Slavik / Artex Ausstellungsbau.

Die faszinierende Gartenanlage in einer Höhe von 16 Metern mit einem beeindruckenden 360-Grad-Panoramablick bildet das Ende des ErlebnisWegs. Erfrischung bietet hier die SichtBAR mit Dachterrasse. In der Galerie finden Künstler aus aller Welt eine Plattform für Ausstellungen jeglicher Art. Die Gestaltung der Dachterrasse, der Konferenzräume und des ErlebnisWeges wurden ebenfalls von bekannten Künstlern mitgestaltet. So wurde zum Beispiel der Vorplatz von Lois und Franziska Weinberger gestaltet, Eichenlaub (Siebdruck auf Glas) von Lies Bielowski schafft zusätzlich Atmosphäre in der SichtBAR und Holzringe und Holzkugel von Hans Haki Kirchmair setzen weitere Akzente. Ein Shop, der das Prädikat “klein aber fein” verdient, bietet Geschenke zum Mitnehmen rund um das Thema Holz.