Jobrelevanz - Heimisch kaufen sichert heimische Arbeitsplätze

10 % mehr heimischer Konsum schafft 10.000 neue Arbeitsplätze

(Wien, 23. Februar 2010) „Heimischer Konsum sichert österreichische Jobs. Darum startet der Österreichische Bauernbund mit den heimischen Verarbeitungsbetrieben eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung beim Konsumenten“, erklärt Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch anlässlich der heutigen Präsentation der neuen Initiative, die unter dem Titel „Jobrelevanz“ für stärkeren Konsumpatriotismus sorgen soll. „Schließlich ist jeder Griff ins Regal zu einem heimischen Produkt ein Auftragsschein für die österreichische Wirtschaft. Kein nachhaltig denkender, politischer Entscheidungsträger dieses Landes wird sich dieser Idee verschließen können“, so Grillitsch. Das Einkaufsverhalten der Konsumenten beeinflusst direkt den Wirtschaftsstandort: „Wenn um 10 % mehr heimisch gekauft wird, schaffen wir 10.000 neue Arbeitsplätze“, rechnet Grillitsch vor. Wenn die Konsumenten überwiegend zu heimischen Produkten greifen, sind heimische Arbeitsplätze sicher. Heimische Produkte sind aber nicht nur jobrelevant, sondern auch konsumenten- und qualitätstreu und klima- und CO2-freundlich. Von „Heimisch kaufen!“ soll aber auch der ländliche Raum profitieren.


„Die Regionalwirtschaft ist das starke Rückgrat des ländlichen Raumes, an der Landwirtschaft hängen 530.000 Arbeitsplätze. Diese Jobs zu sichern und neue Jobs zu schaffen ist Aufgabe der Politik “, erklärt Grillitsch.
Zum Startzeitpunkt sind 15 österreichische Verarbeiterfirmen, die großteils heimische Rohstoffe verwenden, auf der Website von www.heimischkaufen.at
http://www.heimischkaufen.at/ gelistet. Die Kampagne ist österreichweit ausgelegt und soll in den kommenden Monaten zu einer Sammelbewegung anwachsen: „Dazu führen wir intensive Gespräche, um möglichst viele heimische Verarbeiter mit dem grünen Sticker, also positiv gekennzeichnet, listen zu können. Nachdem die Handelsketten immer mehr ausländische Importlebensmittel zu Schleuderpreisen an den Mann bringen, kann unsere Antwort nur eine Positivkampagne für heimische Lebensmittel sein.“ Einen praktikablen Tipp für den täglichen Einkauf gibt Grillitsch den Konsumenten mit: „Achten Sie darauf, dass Sie möglichst viele Erzeugnisse aus heimischer Produktion kaufen.“

 

Sticker nach der Ampel-Logik.

 

 „Das Einkaufsverhalten beeinflusst unseren Wirtschaftsstandort. Zum Positiven, wenn wir zum heimischen Produkt greifen und damit Arbeitsplätze sichern. Doch leider auch ins Negative, wenn wir im Ausland produzierten Produkten gegenüber heimischen den Vorzug geben“, so Dr. Johannes Abentung, Direktor des Österreichischen Bauernbundes.
„Deshalb schaffen wir Orientierung mit einem neuen Symbol: Funktionieren wird der Sticker nach der sogenannten Ampel-Logik zunächst auf der Website www.heimischkaufen.at. Wir starten mit der grünen, 100 % heimischen Positivlistung“, erklärt Abentung. „Wo der grüne Sticker runterlacht, ist die Welt in Ordnung. Grün bedeutet, dass der Hauptrohstoff aus Österreich stammt UND hierzulande verarbeitet wird. „Bei grün sind die Jobs sicher. Gelb ist laut unserem Index nur noch halbe heimische Wertschöpfung, bei rot sind österreichische Arbeitsplätze bereits verloren“, erklärt Abentung das Ampelsystem. „Bei ‚rot’ schaut der heimische Arbeitnehmer durch die Finger.“ Derzeit machen viele europäische Regionen dieselben Erfahrungen: Abwanderung von Industriearbeitsplätzen und die Entvölkerung des ländlichen Raumes. „Diese Dynamik wollen wir mit der Kampagne umdrehen und dem ländlichen Raum eine Perspektive geben, indem wir regionale Wirtschaftskreisläufe schließen“, so Abentung.

 

Heimische Verarbeiter sichern Wertschöpfung im Inland.

„Die österreichische Milchwirtschaft garantiert sichere Lebensmittel und sichert wertvolle Jobs in den ländlichen Regionen“, so Dir. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Chef von Kärntner Milch. Wir plädieren deshalb für eine enge Partnerschaft zwischen Landwirtschaft, Verarbeitern, Lebensmittelhandel und Konsumenten, um Österreichs Zukunftsvoraussetzungen bestmöglich abzusichern“, sagt Petschar.

„Diese hohen Qualitätsstandards können wir nur dann sichern, wenn alle Partner in der Lebensmittelkette daran mitwirken. Dies bedeutet natürlich auch, dass der hohe Wert unserer heimischen Produkte nicht mit billigen Importprodukten von irgendwoher gleichgesetzt wird. Die geprüfte heimische Qualität aus heimischen Produkten ist ein hohes Gut, das auch ihren Wert hat“, sagt der VÖM-Präsident.

„Für den Wirtschaftsstandort ist es unerlässlich, dass Unternehmen, die zu 100 % in österreichischem Eigentum stehen, ihre Erträge regional reinvestieren und damit die heimische Wertschöpfung sicherstellen“, unterstützt Josef Rieberer, Geschäftsführer der Murauer Brauerei, die Initiative. „Gerade in der Mur-Mürz-Furche, die in den vergangenen Jahren strukturell benachteiligt war und von der Abwanderung von Industriejobs besonders betroffen ist, ist die Verknüpfung von heimischer Produktion und heimischem Konsum überlebenswichtig.“