Moderner Urnenhain in Rum fertiggestellt

Nachfrage nach Urnengräbern steigt - Friedhofserweiterung in Rum nach Plänen von Andre Licker.

Die Nachfrage nach Urnengräbern ist groß und steigt immer mehr. Daher entschied sich die Gemeinde Rum zu einer Erweiterung des Friedhofs. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von Architekt André Licker, Büro lickerplank in Rum. Pünktlich zu Allerheiligen erfolgt die Fertigstellung der modernen Urnenanlage.

40 würdevolle Einzelstelen, mit je neun Urnennischen findet man nun auf dem Rumer Friedhof. Dazwischen finden sich viele begrünte, lebendige Zwischenräume, die Privatsphäre ermöglichen und als zusätzliche Fläche bei Beisetzungen dienen.

Nach Vorgesprächen mit dem in Rum ansässigen Büro lickerplank Architektur war man sich schnell einig, einen eigenen Weg zu gehen. „Mit der nun individuell geplanten Ausführung ist hier ein ganz besonderer Platz entstanden“, sagt Bürgermeister Edgar Kopp. „Ich freue mich für die Rumer Bürgerinnen und Bürger, dass sie hier in aller Stille ihrer Verstorbenen angemessen gedenken können.“ Der weitläufige Bereich, der zentral und vor allem barrierefrei ist, lädt mit vier ansprechenden Rundbänken, in deren Mitte schattenspendende Edelkastanien gepflanzt werden, zum Verweilen ein. Das bekräftigt auch Architekt André Licker: „Die Stelen für die insgesamt 360 Urnennischen wurden von uns eigens für dieses Bauvorhaben entworfen“, erklärt er. „Zur Umgebung passende Materialien, dazu Kopfsteinpflaster, ein Steinbrunnen und die großen Bäume mit Bänken darum herum formen zukünftig einen Ort, der sowohl Raum für Erinnerung und Trauer bietet, aber auch eine Stätte der Begegnung ist.“

Urnengräber im Trend
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist der Schmerz für die Hinterbliebenen groß – das wird sich nie ändern. Der Umgang mit dem Sterben und die Bestattungskultur hingegen verändern sich dagegen sichtbar. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Feuerbestattungen und damit für Urnengräber. So ist der Anteil an Feuerbestattungen in Österreich von 16,2 Prozent (1995) innerhalb von 20 Jahren auf 42 Prozent gestiegen. Die Kremierung ist somit bald die häufigste Bestattungsart, wobei es nach wie vor einen Stadt/Land-Unterschied gibt. In Städten ist die Feuerbestattung im Vergleich zum Land häufiger. In Tirol spielen auch die Platzknappheit sowie der hohe Grundwasserspiegel eine Rolle für den Trend zum Urnengrab. Platzknappheit war auch für die Gemeinde Rum der ausschlaggebende Grund, sich für eine Urnenanlage zu entscheiden.