Pilzbestimmung und Tipps zur Schwammerlsuche stoßen auf großes Interesse

Pilzkenner Klaus Seirer noch bis Mitte September in der Markthalle

Schmackhaft, genießbar oder vielleicht doch giftig? Viele Pilzsammler stehen oftmals im Wald vor diesem Rätsel. Bis 13. September haben Schwammerlsucher noch die Möglichkeit, sich in der Innsbrucker Markthalle immer montags und dienstags von Fachmann Klaus Seirer beraten zu lassen.

Aufgrund der Hitze und Trockenheit der letzten Wochen gehen auch die Pilzfunde etwas zurück. "Durchwachsenes Wetter mit Feuchtigkeit und darauf folgenden Schönwettertagen ist das ideale Wachstumswetter für Pilze", erklärt Klaus Seirer. Aber auch in der etwas weniger optimalen Zeit gab es noch genügend Eierschwammerl und Pilze zu finden, wie der Besucherstrom von Schwammerlsuchern inkl. deren Trophäen im Rahmen der Pilzinformation in der Markthalle zeigte. Dabei wurden viele genießbare aber eher seltene Exemplare vom Pilzexperten bestimmt. So konnte man in der Markthalle den Täubling, den Kierfersteinpilz, den Parasol, den Kiefersteinpilz, den Weichritterling oder Perlpilze begutachten. Es waren aber auch giftige Pilze wie der Knollenblätterpilz bei den vorbeigebrachten Pilzfunden mit dabei.

"Die Hunderten von Pilzarten in Tirol sind häufig nur zu leicht untereinander zu verwechseln und das kann böse enden. Zu den häufigsten Verwechslungen zählt die zwischen den beliebten Speisepilzen Champignon und Parasol und dem giftigen Grünen Knollenblätterpilz", so Seirer weiter. Erschreckenderweise enden 60% aller Vergiftungen mit dem Knollenblätterpilz tödlich. Als Erkennungszeichen zum Auseinanderhalten der drei nützen vor allem ihre Farben: Die Lamellen des Champignon sind rosafarben, die des Knollenblätterpilz sind reinweiß. Der Stiel und Hut des Parasol sind bräunlich, die Hutoberfläche des Knollenblätterpilzes olivgrün. Grundsatz: Niemals unbekannte Pilze verzehren. Dies kann tödlich enden.

Schwammerl und Pilze dürfen laut Tiroler Pilzschutzverordnung täglich von 07:00 bis 19:00 Uhr in Mengen von maximal zwei Kilogramm pro Person und Tag gesammelt werden. Den Motivator hinter den Sammlern bildet zumeist schlicht der kulinarische Aspekt der Pilzfunde. Manchmal wiederum schürt auch die Faszination an der artenreichen Pilzwelt – ob essbar oder nicht – das Interesse.

Für alle Pilzfreunde gibt es ein paar Tipps und Grundregeln zu beachten:

1. Zur Aufbewahrung führt der Sucher ein luftdurchlässiges Körbchen mit sich. In fest verschlossenen Behältnissen fangen die Pilze an zu schwitzen und verderben schneller. Zuhause sollten sie am besten innerhalb von 24 Stunden verwertet und nach dem Kochen nie öfter als einmal wieder aufgewärmt werden.

2. Am Boden wachsende Arten sollten vorsichtig herausgedreht oder mit einem Messer abgeschnitten werden. Die Verwendung von Rechen, Haken oder ähnlichen Hilfsmitteln zum Sammeln sind streng verboten.

3. Sammeln Sie nur ausgewachsene, gut erkennbare Arten. Ein noch nicht voll entwickelter Pilz ist leicht zu verwechseln. Auch alte Exemplare (Man erkennt sie an madigem Fleisch und weichem Hut) sollten nie mitgenommen werden, denn sie verursachen wie verdorbenes Fleisch schwere Gesundheitsstörungen.

4. Befreien Sie die Pilze schon im Wald von Schmutz und Nadeln. Später ist die Reinigung aufwendiger, da sich der Schmutz im Sammelkorb verteilt.

5. Nehmen Sie Rücksicht auf die Natur – dazu zählt auch, einzeln wachsende Fruchtkörper stehen zu lassen und das Sammelverbot für geschützte Arten zu beachten. Und wenn wir schon bei Rücksichtnahme sind: lassen Sie anderen Pilzsammlern auch etwas übrig und sammeln Sie nur so viel, wie Sie auch verzehren können.