Sichere Trinkwasserversorgung am Patscherkofel

80 Jahre alte Wasserversorgungsanlage wird erneuert.

Bei der Sanierung werden fünf bestehende Quellen am Patscherkofel neu gefasst.

Die Wasserversorgungsanlage am Patscherkofel ist in die Jahre gekommen. Vor über 80 Jahren, im Jahr 1939, wurde sie gebaut. Eine gesicherte Trinkwasserversorgung kann mit der bestehenden Anlage nicht mehr gewährleistet werden. Nachdem die Vorarbeiten für das Skigebiet und Bevölkerung wichtige Projekt im Frühjahr angelaufen sind, starten die Arbeiten für die Sanierung am 10. Juni.
Es ist eine äußerst sinnvolle Investition für die Zukunft des Ski- und Wandergebiets Patscherkofel. Die Verantwortlichen der Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH, der Familie Weber (THW Gastro GmbH) und der Liegenschaftseigentümerin ARE-Austria Real Estate GmbH beweisen mit ihrem Vorhaben Weitblick. Adrian Egger, Geschäftsführer der Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH, erklärt: „Im Winter könnte schon ein Wasserrohrbruch bei der rund 80 Jahre alten Quellableitung bei entsprechender Schneelage zu einem dauerhaften Ausfall der Trinkwasserversorgung im Skigebiet Patscherkofel führen. Das würde auch bedeuten, dass das Schmutzwasser, z. B. von den Toiletten in den Restaurants und Hütten, nicht mehr ordnungsgemäß entsorgt werden kann.“ Um ein derartiges Worst-Case-Szenario zu verhindern, haben sich die Eigentümer der betroffenen Quellen zu einem gemeinsamen Sanierungsprojekt zusammengeschlossen. Die Investitionskosten tragen die drei Unternehmen anteilsmäßig.

Hygienestandards erfüllen und Trinkwasserqualität verbessern
„Bei der Sanierung werden fünf bestehende Quellen am Patscherkofel neu gefasst. Damit bringen wir die Anlage auf den heutigen Stand der Technik und verbessern die Qualität des Trinkwassers. Außerdem sind eigens ausgewiesene Schutzzonen vorgesehen, die eine entscheidende Rolle für die Hygiene des Trinkwassers spielen. Dass es bisher keine eingezäunten, baumfreien Schutzzonen gab, hat die ganze Problematik verschärft“, so Projektleiter Ing. Thomas Schwarzenauer von den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB). Die im Projektumfang enthaltene Notversorgung sowie die Optimierung des Betriebs durch Fernwartung soll in Zukunft eine lückenlose Sicherheit bei der Trinkwasserversorgung gewährleisten. Von Seiten des Landes liegen die notwendigen wasser-, forst- und naturschutzrechtlichen Bewilligungen für das Projekt vor.

Notwendige Rodung und Baustellen-Einrichtung
Um die Quellen neu fassen zu können, müssen die Flächen der Schutzzonen baum- und strauchfrei gehalten werden. Die vorbereitenden Rodungsarbeiten wurden im März durchgeführt, um die Brutzeit der Vögel nicht zu beeinträchtigen. Ab Montag, 10. Juni, laufen die Bauarbeiten am Berg. Nach Abschluss der Bauarbeiten – voraussichtlich im Spätherbst 2024 – werden die Grasnarben sofort mit standortgerechtem und höhenangepasstem Saatgut nachhaltig begrünt.

Positiver Effekt für Patscherkofel-Zirmweg
Aus allen für die Bewilligung notwendigen Gutachten geht hervor, dass die Verlegung der neuen Pumpleitung am Patscherkofelweg der alten Trassenführung klar vorzuziehen ist. Die neue Trassenwahl entlang des bestehenden Forstweges, auf baumfreien Weideflächen bzw. auf Pisten und Lifttrassen, ist nach Ansicht der Gutachter:innen die eindeutig bessere Variante als ein Leitungstausch auf der bestehenden Trasse, die durch einen dichten Zirbenwald führt.

Fachliche Begleitung und Koordination
Im Zuge der Vorarbeiten sowie der Sanierung holte man sich auch die fachliche Expertise seitens der Landesumweltanwaltschaft ein. Die Projektierung erfolgte so, dass bei den Rodungs-, Grabungs- und Erdarbeiten die Eingriffe in die Natur so minimal wie möglich sind. Somit kommt es lediglich während der Bauarbeiten zu vorübergehenden Beeinträchtigungen.
Sämtliche Sanierungsmaßnahmen werden von einer fachkundigen wasserbautechnischen Bauaufsicht sowie einer geologischen Bauaufsicht überwacht, koordiniert und dokumentiert. Die Bevölkerung wird mittels Bautafeln sowie auf der Website www.patscherkofelbahn.at über temporäre Behinderungen oder etwaige Umleitungen/Sperren am Forstweg entsprechend informiert.