Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), eine 100-prozentige Tochter der Stadt Innsbruck, hat 2024 eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass verantwortungsvolle Stadtentwicklung, leistbares Wohnen und ökologische Innovation kein Widerspruch sind. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 80 Millionen Euro zählt die IIG nicht nur zu den wichtigsten Impulsgebern für die regionale Wirtschaft, sondern nimmt im kommunalen Wohnbau österreichweit eine Vorreiterrolle ein.
„Wir investieren dort, wo Innsbruck wächst und sich weiterentwickelt – in bezahlbaren Wohnraum, in klimaresiliente Bauweise, in sinnvolle Nachverdichtung und Sanierung im Bestand“, betont IIG-Geschäftsführer Franz Danler. „Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ist es gelungen, unser Investitionsniveau zu halten und gleichzeitig den sozialen Auftrag der IIG weiter zu stärken.“
Leistbarer Wohnraum unter dem Marktniveau
Im Zentrum der IIG-Arbeit steht die Versorgung der Innsbrucker Bevölkerung mit leistbarem Wohnraum. Der durchschnittliche Netto-Mietzins beträgt 5,52 Euro pro Quadratmeter – deutlich unter dem Innsbrucker Marktdurchschnitt von über 12 Euro. Insgesamt verwaltet die IIG über 6.500 Mietwohnungen, rund 290 Geschäftslokale und 2.000 Garagenplätze. In Summe hat die IIG im Jahr 2024 über 40 Millionen Euro in die Sanierung (inkl. Wohnungssanierungen) und Instandhaltung ihrer Gebäude investiert.
„Am Bichl III“: Modell für energiepositive Quartiere
Ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft entsteht derzeit in Igls: Mit „Am Bichl III“ realisiert die IIG eines der ersten drei Plus-Energie-Quartiere Österreichs und eines der hundert ersten dieser Art in Europa. Die neue Wohnanlage erzeugt bilanziell über das Jahr mehr Energie, als sie verbraucht – durch den Einsatz von Luft- und Boosterwärmepumpen, einem Mikronetz zur Wärme- und Kälteverteilung sowie Photovoltaik auf Dächern, Fassade und Carport. Regenwasserrückhaltung durch Detentionsdächer und ein autofreier Innenhof schaffen zusätzlich Lebensqualität. 33 geförderte Mietwohnungen und 17 förderbare Eigentumswohnungen machen das Projekt auch sozial zukunftsweisend.
„Die IIG ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine städtische Tochter wirtschaftlich solide, sozial wirksam und gleichzeitig ökologisch verantwortungsvoll agieren kann“, erklärt Bürgermeister Johannes Anzengruber. „Die Stadt Innsbruck ist stolz auf dieses Engagement – es zeigt, dass Qualität, Leistbarkeit und Klimaschutz keine Gegensätze sein müssen.“
Klimaschutz mit messbaren Erfolgen
Auch im Bestand setzt die IIG konsequent auf Dekarbonisierung: Bereits 48 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im IIG-Portfolio stammen aus erneuerbaren Quellen. Die eigene Photovoltaik-Produktion wurde 2024 auf 4,1 Gigawattstunden gesteigert – das entspricht dem Jahresbedarf von rund 1.720 Innsbrucker Haushalten. Gleichzeitig wurden die direkten CO₂-Emissionen (Scope 1) um über 20 Prozent im Vergleich zu 2021 gesenkt, die Emissionen aus Dienstfahrten gegenüber 2019 sogar um 51 Prozent, jene aus Arbeitswegen um 35 Prozent.
Investitionen mit regionaler Wertschöpfung
Trotz angespannter Konjunkturlage investierte die IIG im Jahr 2024 rund 80 Millionen Euro in Neubauten, Sanierungen und Instandhaltungen – davon über 85 Prozent bei Tiroler Unternehmen. Damit ist die IIG nicht nur ein verlässlicher Auftraggeber für die heimische Bauwirtschaft, sondern ein bedeutender Konjunkturmotor mit langfristiger Wirkung.
Nachhaltigkeit als Prinzip
Die IIG zählt zu den ersten kommunalen Bauträgern Österreichs, die 2024 eine freiwillige Nachhaltigkeitserklärung nach den neuen ESRS-Standards der EU veröffentlicht haben. Im Fokus stehen Maßnahmen zur Steigerung der Klimaresilienz von Gebäuden, die Verankerung etablierter Standards im Bereich des nachhaltigen Bauens (z. B. klimaaktiv Gold als Ziel bei neuen Wohngebäuden) sowie die sukzessive Dekarbonisierung des Bestands. 87,8 Prozent der Lieferant:innen stammen aus Tirol – auch hier zeigt sich der Regionalfokus der IIG.
Mehr als Bauen: Stadt gestalten
Die IIG übernimmt auch Verantwortung für das soziale Miteinander in der Stadt: Mit einer Wohnbegleitung wird der Start in neuen Wohnungen unterstützt, neue Studierendenquartiere mit über 500 Wohnplätzen bieten günstigen Wohnraum mit Lern- und Gemeinschaftszonen. Und auch bei denkmalgeschützten Gebäuden – wie dem Rudolf-Greinz-Block – beweist die IIG, dass Sanierungen im bewohnten Zustand möglich sind, wenn Planung, Kommunikation und Rücksichtnahme zusammenspielen.